Sie sind die Spezialisten für den Schutz und die Instandsetzung von Beton- und Stahloberflächen und nehmen innerhalb der Unternehmensgruppe Heinrich Schmid eine Spezialistenrolle ein: die Standorte und Abteilungen der „Stahl- und Betonschützer“.Im Gegensatz zu den klassischen Malerarbeiten wächst der Markt für Betoninstandsetzung und Korrosionsschutz kontinuierlich. In diesem Wettbewerb sind die Technologie und das Know-how entscheidender als der Preis. Bei Heinrich Schmid hat man die Vorteile bereits vor Jahrzehnten erkannt. Mittlerweile kümmern sich rund 120 Mitarbeitern, verteilt auf sieben Standorte, um dieses Segment.
Aalen – Umsatz mit Milchwirtschaft
„Stahl- und Betonschutz war immer mein Steckenpferd“, erzählt Geschäftsführer Holger Kaim vom HS-Standort in Aalen. „Seit 2005 explodiert unser Geschäft mit Bauschutz förmlich.“ Für die Zukunft haben die Aalener gemeinsam mit den Kollegen aus Reutlingen einen neuen Kundenkreis aufgespürt: die Milchwirtschaft. Früher flieste man Stallböden, heute werden sie beschichtet. „Die Landwirtschaft ist eine interessante Marktnische“, verrät Kaim.
Freiburg – Sauberes Trinkwasser
Auch die Abteilung Bausanierung am Standort Freiburg hegt Zukunftspläne. „Jede Kommune hat einen Trinkwasserbehälter, die müssen alle zehn Jahre saniert werden. Da steht viel Potenzial in der Gegend“, sagt Abteilungsleiter Martin Trefzer. In der kommenden Zeit will er spezielle Lehrgänge besuchen, um sein Fachwissen auf den neuesten Stand zu bringen. „Trinkwasser ist ein Lebensmittel, da müssen strenge Vorschriften berücksichtigt werden.“
Heilbronn – Unter Strom
„In Heilbronn gibt es unzählige Malerbetriebe, die mehr oder weniger das Gleiche anbieten. Wir haben uns davon abgehoben“, erzählt Abteilungsleiterin Kornelia Hofmann. „Wir sind vorwiegend für Kunden aus der Industrie und der Energiebranche im Einsatz, arbeiten viel in Kraftwerken. Im Bauschutz haben wir uns auf Bodenbeschichtungen spezialisiert. Wir haben die Zertifikate, dürfen Beschichtungen nach WHG ausführen.“
Bau-Kunststoff – Großes und Kleines
In Reutlingen bieten Roland Mayer und seine Mitarbeiter ihren Kunden neben Betoninstandsetzungsarbeiten insbesondere Bodenbeschichtungen „praktisch aller Art“. Derzeit sind Mitarbeiter damit beschäftigt, ein Großprojekt mit über 40.000 Quadratmeter ableitfähiger Bodenbeschichtung innerhalb von zwei Monaten fertigzustellen. Andere arbeiten regelmäßig für die Landwirtschaft. Laut Mayer macht gerade diese Abwechslung den Reiz der Arbeit aus. „Ich kann jetzt voll mitreden, wenn es um Melkroboter und Melkkarussell geht“, scherzt er.
Sindelfingen – Hoch hinaus
Tief unten und hoch oben – die Einsatzorte der Sindelfinger liegen zwischen diesen Polen. So befinden sich nicht nur Arbeiten am Tunnel von Schwäbisch Gmünd oder an der Schwarzenbach-Talsperre im Schwarzwald, sondern auch Balkonsanierungen und sogar Kirchtürme im Portfolio der Abteilung. „Kirchtürme mit bis zu hundert Meter, da muss man absolut schwindelfrei sein“, sagt Abteilungsleiter Jörg Holzwarth. Die Auftragssummen variieren von 500 Euro bis 1,5 Millionen Euro.
Pforzheim – Zufällig Balkonsanierer
Vor 15 Jahren wurden die Pforzheimer zu Betonschützern – und das eher zufällig. „Unsere Kunden haben entsprechende Leistungen angefragt.“ Zunächst wagte man sich an kleine Aufträge mit fünf oder sechs Balkonen, „heute sind Anlagen mit 30 oder 40 Wohnungen kein Problem für uns“, so Regionalleiter Norbert Eschl. Die Kompetenzen in der Wohnungs- und Balkonsanierung will man in Zukunft noch stärker ausbauen. Er ist sicher: Der Bedarf wird wachsen.
Korrosions- und Bauschutz – Die Abdichter
Neben „Bau-Kunststoff“ existiert in Reutlingen ein zweiter Spezialbetrieb: „Korrosions- und Bauschutz“. „Wir kooperieren sehr eng miteinander“, sagt Eckehart Heim. Seine Mitarbeiter sind versierte Spezialisten für Vergelungen, Verpressungen und den Umgang mit Spritzfolien. Damit machen sie Brücken „wasserdicht“.
„Die Aufgabe des Malers endet nicht im Wohnzimmer“, so Heim. „Zur Instandhaltung gehört auch die Gebäudeabdichtung dazu.“ Er selbst sieht die Stahl- und Betonschützer als Komplettdienstleister im Immobilienbereich. „Wir werden gerufen, wenn herkömmliche Mittel nicht mehr helfen.“ Heim schildert einen typischen Fall: „Ein Kunde hat Feuchtigkeitsprobleme im Keller. Im ersten Schritt entfernt der Maler lose Farbschichten und streicht die Wände mit Silikatfarbe. Wenn die Schäden wieder auftreten, wird der Putz abgeklopft und ein Sanierputz aufgetragen. Hilft auch das nicht weiter, dann werden wir gerufen.“
Die Erfolgsformel
„Hightech-Anwendungen, wie beispielsweise die Schleierinjektion, sind unser Alleinstellungsmerkmal“, sagt Heim. Das alles bedinge jedoch hervorragend ausgebildete Mitarbeiter. Permanente Weiterbildung sei erforderlich, um sich das fast schon ingenieurmäßige Fachwissen anzueignen. Bei Heinrich Schmid gibt es dafür eine eigene Führungsakademie. Den Meisterbrief für Bauten- und Korrosionsschutz habe man mit initiiert. Er sei ein zentraler Baustein für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung. „Wir investieren viel in Maschinen – und noch viel mehr in Menschen. Denn ohne einen kompetenten Maschinenbediener bringt die beste Technik nichts.“ Für Heim lautet die Erfolgsformel W + H = K oder ausgesprochen: „Weiterbildung plus Hightech gleich Kompetenz.“
Dieser Beitrag ist in der Fachzeitschrift Malerblatt, Ausgabe September 2014 unter dem Titel K wie Kompetenz erschienen.