Daimler Parkhaus, Sindelfingen

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Über 130 Dezibel, kein Tageslicht, externe Luftzufuhr, Sechstagewoche und Schichtarbeit. Bei der Sanierung eines Parkhauses in Sindelfingen gehen die Mitarbeiter der Sindelfinger Stahl- und Betonschützer bis an ihre Grenzen und darüber hinaus. Bevor wir mit der verantwortlichen Führungskraft Jörg Holzwarth die Baustelle besichtigen dürfen, müssen wir uns erst verkleiden. „Helm, Gehörschutz, S3-Sicherheitsschuhe, Sicherheitsweste … wer sich nicht schützt, fliegt von der Baustelle“, lautet seine klare Ansage. Da wir uns die Großbaustelle nicht entgehen lassen wollen, folgen wir brav seinen Anweisungen. Und das ist gut so …

Foto: Thomas Bernhardt

Foto: Thomas Bernhardt

In Ebene zwei herrscht ohrenbetäubender Lärm. Zwei Mitarbeiter sind mit dem Feststoffstrahlen der Stahlkonstruktion beschäftigt, ein „Flecker“ bearbeitet mit dem Winkelschleifer kleinere Roststellen. „Das ist noch gar nichts“, brüllt Holzwarth in unsere Richtung. „Als hier die Strahlroboter arbeiteten, war das wie ein Erdbeben.“ Über 130 Dezibel hätten die Sicherheitskoordinatoren gemessen. Aus Lärmschutzgründen ist das Gebäude komplett mit OSB-Platten verkleidet.
Für die Mitarbeiter bedeuten die hohen Schutzmaßnahmen eine große zusätzliche Belastung. Sie arbeiten unter Kunstlicht und mit externer Luftzufuhr. Die persönliche Schutzausrüstung behindert zusätzlich die Arbeiten. „Die Mitarbeiter leisten Übermenschliches“, sagt Holzwarth anerkennend. „Ein super Einsatz von allen.“ Der enorme Zeitdruck macht die Situation nicht einfacher. „Üblich ist eine Bauzeit von zwei Jahren. Wir machen das hier in sechs Monaten.“ Der Grund ist simpel: „Der Daimler braucht die Parkplätze für seine Mitarbeiter.“
Solche extremen Rahmenbedingungen erfordern eine entsprechende Baustellenvorbereitung. „Planung, Organisation, Maschinentechnik und Logistik sind der Schlüssel zum Erfolg“, betont Holzwarth. Zu den 60.000 Euro für die persönlichen Schutzausrüstungen zum Schutze der Mitarbeiter und für den Erhalt ihrer Gesundheit wurden weitere 60.000 Euro vorab in die Maschinentechnik investiert. „Ohne diese Investitionen wäre diese Millionenbaustelle nicht durchführbar.“

Foto: Thomas Bernhardt

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