Fassadensanierung im Wohnquartier

Sanierung Betonfassade Hochhaus Sindelfingen

Timo Raißle vom Heinrich-Schmid-Standort in Sindelfingen hat als verantwortlicher Bauleiter ein Großprojekt erfolgreich abgeschlossen. Das nächste wartet schon

Gestern war Abnahme. Einen Vormittag lang haben Bauleiter, Bauherr und der Verwaltungsbeirat den ersten Bauabschnitt des Wohnquartiers Max-Liebermann-Straße in Sindelfingen begutachtet: zwölf Etagen, 71 Balkone, 8.000 Quadratmeter Fassadenfläche. Festgestellte Mängel: keine.

Seit April 2020 waren durchschnittlich 15 Mitarbeiter der Abteilungen von Jörg Holzwarth, Andreas Rogge, Kai Ruckaberle und Martin Fuchs mit den Sanierungsarbeiten beschäftigt. Timo Raißle ist der verantwortliche Bauleiter vor Ort. „Wir haben die Fassaden und Balkone instand gesetzt“, erklärt er. „Schadhafte Flächen wurden abgestrahlt, Bewehrungseisen freigelegt. Die Blumentröge der Balkone waren stark geschädigt. Wir haben sie nachmodelliert.“ Die Baustelle verlangte Raißle und seinem Team alles ab. „Die Fugen waren PCB-belastet. Wir mussten daher auch eine umfangreiche Schadstoffsanierung durchführen.“

Timo Raißle, Bauten- und Korrosionsschützer

Timo Raißle, Bauten- und Korrosionsschützer

Wer jemals an der Sanierung eines Mehrfamilienhauses mitgewirkt hat, ahnt, welches Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Bewohnern gefragt ist. Kommunikation ist alles, sagt Raißle. „Die Lärmbelästigung durch Stemmarbeiten ist extrem. Das dröhnt durchs ganze Haus. Wir haben daher im Vorfeld einen Terminplan aufgestellt und die Bewohner informiert. An den Plan haben wir uns strikt gehalten. Es gab kaum Beschwerden.“

Als Kopf der Baustelle hat Timo Raißle viele Aufgaben: Mitarbeiter einteilen, Material bestellen, Untergrundprüfungen durchführen, Schadstellen dokumentieren, Zwischenaufmaße erstellen, mit der Bauleitung Termine abstimmen, an Baubesprechungen teilnehmen, das Bautagebuch führen, regelmäßig mit einem externen Sicherheits- und Gesundheitskoordinator (SiGeKo) das Gerüst, den Bauaufzug und die persönliche Schutzausrüstung der Mitarbeiter überprüfen, … Raißle lacht. „Ich komme aber trotzdem noch zum Arbeiten.“

Timo Raißle ist gelernter Maler und Lackierer. Seit 2013 arbeitet er am Heinrich-Schmid-Standort in Sindelfingen in der Hauptabteilung von Jörg Holzwarth. „Seither mache ich ausschließlich Bauten- und Korrosionsschutz.“ Anfangs sei es schwierig gewesen, gesteht er. „Das ist etwas ganz anderes als das, was ich als Maler gelernt habe.“ Doch mit der Zeit kam die Erfahrung. „Ich habe viel von Jörg Holzwarth, Ramadan Izairi und anderen Kollegen gelernt. Außerdem besuchte ich viele Fortbildungen: SIVV-Schein, Düsenführerschein, Rissverpressung, Flüssigabdichtung, Höchstdruckstrahlen, … ich habe einen ganzen Stapel Zertifikate zu Hause.“
Vor rund einem Jahr beschloss Raißle, auf die Meisterschule zu gehen: Maler- und Lackierermeister mit Schwerpunkt Bauten- und Korrosionsschutz ist das Ziel. Seine Vorgesetzten haben ihn unterstützt. „Den praktischen und fachtheoretischen Teil habe ich bereits bestanden. Jetzt muss ich mich noch auf Betriebswirtschaft, Recht und Arbeitspädagogik vorbereiten.“ Der Termin dafür steht schon fest. „In sechs Monaten, wenn hier der zweite Bauabschnitt fertig ist“, sagt Raißle schmunzelnd.
Der junge Arbeitsgruppenleiter sieht die Meisterprüfung als wichtigen Schritt auf seinem Karriereweg. „Im Bauten- und Korrosionsschutz brauchst du viel praktische Erfahrung. Nur wenn du deinen Mitarbeitern eine Tätigkeit praktisch vorführen kannst, wirst du von ihnen ernst genommen. Du musst aber auch Hintergrundwissen besitzen. Die Meisterprüfung ist für mich das i-Tüpfelchen. Da bekomme ich technisches Detailwissen vermittelt und ein Gespür für wirtschaftliche Zusammenhänge.“ Berufspraxis und Meisterbrief – für Timo Raißle ist das die ideale Mischung für eine Karriere als Bauten- und Korrosionsschützer.