Entlang einer Autobahn bei München entstehen momentan zwei Lärmschutzgalerien. Für die Abdichtung der Bauwerke sorgen Spezialisten der HS-Standorte Korrosions- und Bauschutz aus Reutlingen sowie Tricosal aus Ulm. Durch die Bündelung der Kompetenzen ist eine einzigartige High-Tech-Lösung entstanden.
WRUMM, WRUMM, VROAARRR, … – die Autobahnbaustelle bei Germering klingt nach Michel-Vaillant-Comic. Täglich 100.000 Fahrzeuge brausen vorbei. Die Autobahndirektion Südbayern baut hier die A96 sechsspurig aus. Gleichzeitig entstehen zwei Lärmschutzgalerien: die in Germering ist einen Kilometer lang, die in Gilching 520 Meter.
Nihat Kocak leitet die Arbeiten vor Ort. Gemeinsam mit Niederlassungsleiter Benjamin Stocker vom Standort Korrosions- und Bauschutz aus Reutlingen trägt er die Hauptverantwortung für den Zwei-Millionen-Euro-Auftrag – den größten der letzten Jahre.
„Die Logistik ist eine Herausforderung. Die Baustelle ist einen Kilometer lang. Der Betondeckel der Galerie besteht aus 76 zwölfeinhalb Meter langen Elementen“, erklärt Kocak. „Die Oberseite wird von uns kugelgestrahlt und grundiert. Anschließend bringen wir Spritzfolie auf. Bauseits wird dann noch eine Schutzbetonschicht aufgetragen und die Fläche begrünt.“
Nihat kocak: „Die Logistik ist eine Herausforderung.“
Für die Fugenabdichtung zeichnen die Kollegen von Tricosal verantwortlich. Das Spezialunternehmen gehört seit 2016 ebenfalls zur Unternehmensgruppe Heinrich Schmid. „Wir haben speziell für die Anforderungen auf dieser Baustelle ein individuelles System entwickelt“, betont Standortleiter Eric Dick aus Ulm. „Dieses fängt einerseits die großen Spannungen und Erschütterungen auf und hält gleichzeitig den thermischen Belastungen stand. Zusammen mit dem Kunden haben wir lange an einer Lösung gearbeitet, die alle Anforderungen erfüllt. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Korrosions- und Bauschützern von HS haben wir das Rätsel schließlich lösen können.“
Das Tricosal-Team: Emir Kesetovic, Ricardo Jahn und Ruggiero Santeramo (v. l.).
Um alle Leistungen zu dokumentieren, führen Nihat Kocak und die Bauleitung regelmäßig Messungen durch. Diese reichen von der Haftzugprüfung über die Messung der Rautiefe bis hin zur abschließenden Schichtdickenmessung. „Ein großer Aufwand, der sich aber lohnt“, sagt Kocak. „Es gibt allen Beteiligten die Sicherheit, alles richtig gemacht zu haben.“ Abdichtungsarbeiten, vor allem an Brückenbauwerken, sind Vertrauenssache. Doch auch hier gilt der Spruch: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Großes Vertrauen herrscht auch innerhalb der Arbeitsgruppe von Nihat Kocak. Da sind zum einen sein Bruder Hami, ein sehr erfahrener langjähriger Vorarbeiter und zum anderen ein starkes, eingespieltes Team. Gemeinsam haben sie bereits über 50 Brücken auf der Autobahn A8 zwischen Ulm und Augsburg abgedichtet. „Wir arbeiten seit Jahren zusammen. Jeder kann sich auf den anderen verlassen.“ Das gelte im Übrigen auch für die Kollegen von Tricosal, betont Kocak. „Gemeinsam sind wir unschlagbar.“
Fotos: Heinrich Schmid, Josef Schneider