Juwel an der Brenz

Der Lokschuppen in Heidenheim ist ein beliebter Veranstaltungsort. Das hinterlässt Spuren – vor allem auf dem Boden. Eine Spezialbeschichtung soll dem Besucheransturm künftig besser standhalten.

Die Umnutzung des Lokschuppens im Jahr 2006 zum Event-Lokal war ein Glücksfall. Sie erfolgte im Zuge der damaligen Landesgartenschau. Das denkmalgeschützte Gebäude gilt seither als beliebter Ort für Firmenfeste, Geburtstage oder Hochzeiten. Doch die vielen Gäste hinterlassen Spuren. Bereits 2011 erhielt der rund 300 Quadratmeter große Saal einen neuen Holzfußboden. Doch die intensive Beanspruchung setzte diesem extrem zu. Schon bald war er wieder abgenutzt und hässlich.

Um die ansprechende Optik des Saals wieder herzustellen, ließ die Stadt Heidenheim im Frühjahr 2018 den Boden erneut umfassend sanieren. Aus den Fehlern der Vergangenheit hatte man gelernt. Der neue Bodenbelag sollte hoch belastbar sein, emissionsarm, sich gut reinigen lassen und gleichzeitig den optischen Ansprüchen des Betreibers genügen.

„Geschichte sichtbar machen“ – das war eine zentrale Anforderung bei der Bodensanierung. Der Entwurf sah vor – als Erinnerung an die ehemalige Nutzung als Lokschuppen – in dem 27 Meter langen Saal optisch ein Schienenbett mit Eisenbahnschienen nachzubilden.

Nicht zuletzt deshalb fiel die Wahl schließlich auf eine 3-Komponenten-Epoxidharzbeschichtung. Das System weist all die Eigenschaften auf, die die Bauleitung für den Fußboden ins Pflichtenheft geschrieben hatte: Strapazierfähig, gut zu reinigen, nachhaltig, optisch ansprechend.

Mit den Arbeiten beauftragte die Bauleitung den Heinrich-Schmid-Standort aus Aalen. Dessen Mitarbeiter, allen voran Bauleiter Jakob Erath, setzten das Konzept perfekt um. „Die Herausforderung für uns Handwerker war es, eine absolut ebene Fläche herzustellen“, berichtet Erath. „Die Beschichtung muss mit den integrierten Edelstahlschienen bündig abschließen. Das war Millimeterarbeit.“

Auch die Termine seien eng gewesen. „Der Fertigstellungstermin war unverrückbar, da der Saal schon wieder fest vermietet war. Da gab es keinen Spielraum“, bemerkt Erath. Doch dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten wurde das Bauvorhaben pünktlich fertig. Und so hat das „Juwel an der Brenz“ seine Tore für Feiern und Events längst wieder geöffnet.

 

Bautafel

  • Objekt: Lokschuppen Heidenheim
  • Bauherr und Planer: Stadt Heidenheim an der Brenz
  • Betreiber: Congress & Event Heidenheim GmbH
  • Fachbetrieb: Heinrich Schmid GmbH & Co. KG, Aalen
  • Ausführung:  Frühjahr 2018

 

Arbeitsschritte der Fußbodensanierung

  • Demontieren des alten Holzbodenbelags (beidseitig beplankte OSB-Platten) inklusive Abdichtungsbahn
  • Kugelstrahlen des Rohbetonfussbodens, um die Haftung zum nachfolgenden Schnellestrich zu gewährleisten
  • Verbundestrich mit Haftbrücke einbauen, um das Bestandsniveau von vier Zentimetern wieder herzustellen
  • Maschinelles Schleifen mit Diamantschleifscheiben, um Unebenheiten zu entfernen und eine glatte Fläche für den nachfolgende Beschichtungsaufbau herzustellen
  • Grundieren mit StoPox GH 205
  • Montage der Edelstahlschienen
  • Kratzspachtelung zur Egalisierung
  • Zwischenbeschichtung mit StoPox BB OS im Farbton RAL 7035
  • Schlussbeschichtung mit StoPox BB T 200 in den Farbtönen Havanna und Quartz
  • Versiegelung mit StoPox WL 150 transparent

 

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