Bei der Sanierung eines Architektenhauses in München sollte die Sichtbetonoptik der Fassade erhalten bleiben. Der Münchner HS-Abteilungsleiter Bernhard Ihler beauftragte die Betonspezialisten um Markus Daiker vom Reutlinger Standort Bau-Kunststoff mit dieser delikaten Aufgabe. Von diesen war viel Fingerspitzengefühl gefordert.
Üblicherweise ist Betonsanierung ein grobes Geschäft, bei dem schweres Gerät zum Einsatz kommt. Man denke nur an die Höchstdruckstrahlgeräte, die mit bis zu 2.000 bar Wasserdruck alles wegblasen, was nicht wirklich fest ist. Hinterher werden die Flächen dann meist glatt gespachtelt und deckend beschichtet.
Anders bei dem Architektenhaus im Münchner Stadtteil Harlaching. „Schon die Untergrundvorbehandlung unterschied sich von herkömmlichen Bauvorhaben“, berichtet Arbeitsgruppenleiter André Wehner. „Aus Rücksicht auf die Bewohner haben wir auf das Höchstdruckstrahlen verzichtet.“ Stattdessen legten er und seine beiden Kollegen, Stefan Sorg und Marc Rilling, die schadhaften Stellen mit dem Bohrhammer frei. „Außerdem durften wir nur wenig Wasser zur Reinigung einsetzen, weshalb wir die Fassade mit einer Krake reinigten. Da entsteht so gut wie kein Spritzwasser“, erklärt Wehner.
Die eigentliche Herausforderung war jedoch, den Originalzustand der Sichtbetonfassade wiederherzustellen. Dazu erhielten die Reutlinger Betonprofis Unterstützung durch den Münchner Künstler Adalbert Adaszynski. Dem Architekten Dipl.-Ing. Heinz Mauerhofer und dem Bauherrn war es nämlich sehr wichtig, dass die Betonflächen in ihrer ursprünglichen „Brettschalungsstruktur“ erhalten bleiben. „Deckende Anstrichmittel waren verboten“, berichtet Bernhard Ihler. „Der Architekt hatte die Sorge, dass das Gebäude dadurch totgestrichen würde.“„Stattdessen kam ein Lasuranstrich zum Einsatz“, erzählt André Wehner. Die Farbabstimmung erfolgte gemeinsam mit dem Künstler und der örtlichen Brillux-Filiale. Die Arbeit selbst war überaus anspruchsvoll. „Partiell waren in früheren Jahren Sanierungsarbeiten durchgeführt worden. Die Folge: hässliche Flickstellen auf der ganzen Fassade.
Wir haben daher nicht nur die neuen, von uns sanierten Schadstellen, sondern auch die alten Ausbesserungsflächen plastisch überarbeitet. Am Schluss wurde die gesamte Fassadenfläche farblich angeglichen und lasiert.“
„Mit dem Ergebnis sind der Bauherr und der Architekt voll zufrieden“, freut sich Bernhard Ihler. Dank des Sichtbetons bleibt die hohe Qualität der Arbeit noch lange sichtbar.
Mehr Informationen: Bernhard Ihler, b_ihler@heinrich-schmid.de